Grace Sutheswaran
Tamilisicher Familienbetrieb serviert Italienisches
Hunger auf eine Pizza Prosciutto? Oder soll es was Asiatisches sein? Der Bringservice „Pizzeria Gianni“ an der Mont-Cenis-Straße liefert alles frei Haus. Die Gastronomen sind jedoch keine Italiener, wie man vermuten könnte, sondern Tamilen, die uns wohl bekannt sind: Sinniah und Grace Sutheswaran nebst Familie.
Sinniah Sutheswaran hat bei McDonalds gearbeitet und danach 14 Jahre „Deutsche Küche gemacht“, unter anderem bei Bönte in Recklinghausen. Da er gesundheitlich angeschlagen war, ging die Familie in sich: „Warum soll er für fünf Euro Stundenlohn für andere arbeiten, da könnte er sich doch auch selbstständig machen.“ Gute Freunde und betuchte Geschwister in London und Norwegen halfen bei der Finanzierung. Eine ehemalige Imbissbude an der Mont-Cenis-Straße bauten die Sutheswarans zu einer Pizzeria um, die zu allererst auf Lieferservice setzt. Auf den Namen „Gianni“ kamen die italienischen Freundinnen von Yhameera. Es sollte auf jeden Fall ein italienischer Name sein, dann wissen die Besucher, was sie erwartet. Obwohl die Sutheswarans auch asiatische Küche anbieten. Und Schnitzel sowie Pommes mit Curry-Wurst.
Man kann zwar auch im Stehen etwas essen, aber die Gastronomen setzen das Schwergewicht auf das Liefern. Grace setzt sich hinters Steuer und bringt die Bestellungen an die telefonisch durchgebene Adresse. „Wenn Grace das Essen weggibt, kommt mehr Trinkgeld rein“, sagt ihr Mann lächelnd. Alle aus der Familie packen mit an, damit es voran geht, auch die Oma. Es ist ein wirklicher Familienbetrieb.
Deutschland ist zur wirklichen Heimat für die Tamilen geworden. Sinniah flüchtete 1983 mit 23 Jahren vor den Bürgerkriegsgefahren aus Sri Lanka. „Seine Familie befürchtete, dass er von den Liberation Tigers, den Rebellen, rekrutiert würde“, berichtet Grace. Ihre eigene Familie hingegen verließ das Land 1985. Grace war neun Jahre alt, Anthony drei. „Wir haben in Colombo gewohnt und keine Ruhe gehabt. In der Stadt gab es dauernd Anschläge, überall hat es gebrannt. Außerdem war unser Vater nie zu Hause, er war 20 Jahre lang Seemann.“
Also wagten sie die Flucht nach Europa. Doch wie fanden sie den Weg zu unserer Kirche? „Meine Eltern hatten sich zu Gott bekehrt. Wir waren Katholiken. Von unserer tamilischen Kirche waren wir nicht begeistert. Es gab viel Streit. Deshalb haben wir gesagt: Schluss, wir wollen uns nicht streiten, sondern beten. Von eurer Gemeinde hatten wir Kinder schon in der Schule gehört. Und dann war es nur ein kleiner Schritt.”
Horst Martens
Bestellservice:
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Die Kinder von Grace und Sinniah (Bild o.) Sutheswaran heißen Jhameera (Bild u.), 16, Jenny, 13, Christine, 12, und Jonas, 6. Die Eltern von Grace sind Theresamma (Bild ganz u.) und Edward Moses. Ihr Bruder Anthony hat vor kurzem die Chinesin Yee Kee geheiratet.
ich bin jonas suth
AntwortenLöschenich bin pirat kettenraucherwaran und bin ein jude
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