Perfektes Timing
Und dann plötzlich ebneten sich die Wege, ich wurde von der Gemeinde ab April 2007 als Hausmeisterin angestellt. Für mich eine Bestätigung, dass Gott mich an dieser Stelle haben wollte.
Im Sommer 2007 verloren wir unseren Pastor. Als Gemeindeleitung mussten die Arbeiten in der Gemeinde neu verteilt werden. Weil ich im Haus wohnte und arbeitete, konnte ich manchen Dienst übernehmen und so meine Vorstandskollegen, die vollzeitig – teilweise auch im Schichtdienst – tätig waren, entlasten. Als Berufstätige im Schuldienst hätte ich dies alles nicht leisten können.
Im Nachhinein erst kann ich die perfekte Zeitplanung Gottes erkennen und nur darüber staunen und Ihm danken für Seine Treue. Irmtraud de Santis
Auf einem guten Weg
Es war mir eine große Freude, Euch mit meinen Predigten ein wenig auf diesem Weg zu begleiten. In meinem Blickfeld seid Ihr als Gemeinde Herne schon seit 1983. In dieser Zeit hat sich vieles verändert: in der Gemeinde und auch in unserer Welt. Wir sind eben unterwegs und wollen die alte Botschaft in der sich ständig verändernden Situation den Menschen unserer Tage ausrichten.
Die Frage nach einem glaubwürdigen Christsein ist heute mehr denn je brandaktuell. Viele Menschen haben in den letzten Jahren ihr traditionelles Christentum an den Nagel gehängt, aber sie fragen nach dem Sinn und auch, ob es einen Gott gibt, der für sie da ist. Mehr und mehr begreifen das Evangelium als eine Kraft, die ihr Leben verändern kann. Wer Jesus begegnet, stellt erstaunt fest: Es gibt eine offene Tür zum Himmel, zur Ewigkeit. Wir können Versöhnung von Gott empfangen und Versöhnung unter Menschen bewirken. Jesus hat diese Tür geöffnet.
Die Menschen beobachten uns und fragen nach der Glaubwürdigkeit unseres Christ-seins. Ich denke, Ihr seid auf einem guten Weg. Man spürt in Eurer Gemeinschaft Offenheit und Liebe. Darum bin ich so gerne unter Euch. Ihr habt mit viel Einsatz das Leben in der Gemeinde während der Zeit ohne hauptamtlichen Mitarbeiter gestaltet. Das war bei den vielen Aufgaben eine herausragende Leistung.
Im Januar betretet Ihr nun einen neuen Wegabschnitt mit Alexander Zeeb als Pastor. Es wird nötig sein, neue Formen und neue Strukturen zu suchen - immer unter der Frage: Wie können wir unseren Auftrag für Herne in unserer Zeit erfüllen. Dazu wird die Mitarbeit aller benötigt. Mein Gebet ist, dass es Alexander Zeeb geschenkt wird, alle Gaben in der Gemeinde zu sehen, ihnen zur Entfaltung zu helfen und zum Einsatz zu bringen. Ich bin gewiss, Ihr werdet auch neue Wege finden, den Menschen in Eurer Umgebung, den neuen Weg zu zeigen. Gerhard Ullner
Die unsichtbare Wand
Man merkt ihr an, dass sie als Gemeindemitglied nicht nur Beobachterin sein will, auch wenn sie längst aus dem aktiven Gemeindedienst ausgeschieden ist. Wirft man einen biographischen Blick zurück, dann wird klar, warum Passivität für sie ein Fremd‑wort ist. Von 1965 bis 1984 diente sie mit ihrem Mann und der Familie als Missionare unter den Guadalajara-Indianern am Amazonas. Wer die Seelen der Eingeborenen retten will, dem sind auch die Schäfchen einer „normalen“ Gemeinde nicht egal. „Einmal Missionarin, immer Missionarin“, nennt sie dieses Lebensprinzip. So will sie auch verstanden werden, wenn sie auf Defizite hinweist. In unserer Gemeinde vermisst sie die persönliche Note. “Man kennt sich in der Gemeinde zumeist nur oberflächlich.” Man gehe aneinder vorbei und rede aneinander vorbei. Sie möchte die Mitglieder ermutigen, neue Gesichter nicht einfach zu ignorieren, sondern sich ein Herz zu fassen und die unbekannten Gäste anzusprechen. „Mir tun die Leute leid, die einmal kommen und dann nie wieder.“
